Die ersten Annäherungsversuche.....

(c) Eva Potocnik
(c) Eva Potocnik

Die nächsten Tage und Wochen waren aufregend. Jeden Tag haben wir versucht ihn auf die Koppel zu bringen. Versucht ist das richtige Wort, es war eher ein ziehen, stoßen, zerren, als ein gehen. Von wegen sanftes Pferd, er war rüpelhaft und ignorant, wenn er wohin wollte. Trotzdem war er nie bösartig, man musste nie Angst haben, dass er nach einem schlägt, oder beißt, er zeigte nur, dass er uns noch nicht akzeptierte.

Außer in seiner Box, da hat man sich nie unsicher oder unerwünscht gefühlt. Man konnte in seinem Futtertrog wühlen, ihn überall anfassen, nur nicht am Kopf, das hatte er noch nicht so gerne, aber wer lässt sich schon von einem Fremden ins Gesicht greifen?

 

Beim Füße heben musste immer Ernst dran, der keine Ahnung von einem Pferd hatte, auch keinen Bezug, da er sich nie für ein Pferd interessierte. Ich war froh, dass er das bewältigte, meine Ehrfurcht war einfach zu groß, irgendwie war Agelan schon sehr mächtig wenn er sich aufplusterte.

Spazierengehen war ein Erlebnis-Tripp. Neben uns ein zerrender, schreiender Hengst, der schon alleine durch sein Gehabe beeindruckend war. Immer wieder versuchte er die Rangordnung zu seinen Gunsten durch rempeln und steigen zu ändern, man musste schon all seinen Mut zusammennehmen, um sich durch das nicht beeindrucken zu lassen. Mein Vertrauen in mich und meinen Traum war ziemlich angeknackst.

 

Ellen und Tammy
Ellen und Tammy

Ellen war oft mit mir spazieren, sie hat eine hübsche Quarterstute: Tammy. Tammy´s Anwesenheit hat Agelan immer etwas beruhigt, die Stute hat so eine ruhige Art, so als ob nichts sie erschüttern könnte, nicht gleichgültig, sie strahlt einfach Ruhe aus. Vor einem Mäd´l kann man sich als Hengst auch nicht so die Blöße geben, wenn man sich vor etwas fürchtet. Der Unterschied war ganz interessant zu beobachten, er hatte zu mir einfach noch kein Vertrauen. Er konnte sich auf mich noch nicht verlassen.

 

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